IN VIA Köln gewinnt den innovatio-Sozialpreis 2024
Der diesjährige innovatio-Sozialpreis in Höhe von 6.000 Euro geht an IN VIA Köln e.V. mit seinen Projekten „Garten der Religionen“ und „Connect – Die Kunst der Begegnung“. Der Preis wurde im Rahmen des Innovationskongresses am 21. November 2024 in Berlin verliehen.
Seit 2011 trägt der Garten der Religionen mit interreligiösen Dialogangeboten für Schüler:innen zur Friedens- und Versöhnungsförderung in der Gesellschaft bei und stärkt demokratisches Denken und Haltungen. Mit über 2.000 Besucher:innen pro Jahr gehört der Gartenbesuch für viele Schulen zum Jahresprogramm. Seit Jahresbeginn wird eine klimafreundliche und nachhaltige Gestaltung realisiert.
Die Botschaft des Innovatio Sozialpreises 2024 ist eindeutig: Soziale Innovationen wachsen in Begegnungen! Mit dem Hauptpreis zeichnete die Jury das Engagement von InVia Köln aus. Vor 13 Jahren hat der Fachverband des Deutschen Caritasverbandes inmitten eines Nicht-Vorzeige-Stadtquartiers einen Garten der Religionen geschaffen. Nun erweitert er das Konzept des Gartens zu einem Ort der Schöpfungspartnerschaft.
Beim Projekt „Connect – Die Kunst der Begegnung“ werden durch Begegnungen und gemeinsames kreatives Tun Vorurteile zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte abgebaut. Regelmäßige Begegnungsangebote, Tagesworkshops, gemeinsame Feste und Ausstellungen helfen gegen Vereinsamung, Vereinzelung und Unterstützen demokratische Strukturen durch Engagement.
Mit dem Preis „Genial einfach“ und einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro wurde das Projekt „Hospiz-Speise-Team (HST) ausgezeichnet. Umweltverträglicher Transport von Mittagessen für Gäste des Hospiz Horizont mit einem inklusiven Team und zwei identisch fahrbaren Warmhalte-Rollwagen, anstatt die Verpflegung 300 Meter mit dem Fahrzeug zu transportieren. Durchgeführt wird die ganzjährliche Tour von Ehrenamtlichen.
Das Projekt „Gartenprojekt für und mit wohnungslosen Menschen“ wurde mit dem Preis „Beste Idee“ ausgezeichnet und eine Gründungsberatung als Preis verliehen. Waren für wohnungslose Menschen früher der Winter die bedrohlichste Jahreszeit, leiden sie aufgrund des Klimawandels jetzt auch im Sommer. Gemeinsam mit den Menschen in Wohnungsnot und der Mainzer Initiative bgrünhochzwei wollen die Mission Leben gGmbH aktiv Klimaschutz betreiben, indem sie die Mainzer Innenstadt in eine grüne Oase verwandeln und Nachbarn anregen ebenfalls in ihren Gärten naturnah zu gärtnern.
In den 3 Jahren Laufzeit hat es das Projekt geschafft, über 1000 Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Diese Begegnungen fördern Respekt und Toleranz und helfen, Barrieren in unserer Gesellschaft zu überwinden.
Durch das in den Kongress integrierte Online-Voting wurde der innovatio-Publikumspreis ermittelt. Den Preis in Höhe von 3.000 Euro konnte die Diakonie Gütersloh mit ihrem Projekt „Quereinstieg in die Pflege durch Vorbereitung in der Akademie“ für sich entscheiden. In diesem selbst finanzierten Projekt stellt das Gütersloher Unternehmen Mitarbeitende unabhängig von ihrer Qualifikation unbefristet als Pflegekraft ein und lernt diese zur Vorbereitung auf die Pflege in deren Akademie an.
Mit dieser Idee wirkt die Diakonie schon heute der wachsenden Zahl an fehlenden Pflegekräften entgegen. Ein innovativer Ansatz, der sehr vorausschauend gedacht ist und bundesweit Beachtung finden sollte.
Der Sozialpreis innovatio wurde zum 14. Mal verliehen. Seit 1998 haben sich über 1.300 Projekte um den innovatio-Sozialpreis beworben. Beschirmt von der Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes und des Präsidenten der Diakonie Deutschland, Eva Maria Welskop-Deffaa und Rüdiger Schuch, ist er ausgeschrieben für Projekte aus Kirche, Diakonie und Caritas, die sich drängender sozialer Probleme annehmen und innovative Lösungen entwickelt haben.
Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 15.000 Euro wird durch den Versicherer im Raum der Kirchen gestiftet. Gefördert wird der innovatio durch chrismon - Das evangelische Magazin und die Bank im Bistum Essen.
Den Hauptpreis teilen sich zwei Projekte des Vereins IN VIA Köln e.V.
Garten der Religion
Seit 2011 trägt der Garten der Religionen mit interreligiösen Dialogangeboten für Schüler*innen zur Friedens- und Versöhnungsförderung in der Gesellschaft bei und stärkt demokratisches Denken und Haltungen. Mit über 2.000 Besucher*innen pro Jahr, gehört der Gartenbesuch für viele Schulen zum Jahresprogramm.
Seit Jahresbeginn realisieren wir eine klimafreundliche und nachhaltige Gestaltung. Es entstehen tier- und insektenfreundliche Ecken, Aktionen zu naturnaher Gartenarbeit für Haupt- und Ehrenamtliche sind geplant. Unsere Vision ist es, die interreligiöse Dialogarbeit mit sozial gerechtem Klimaschutz zu verbinden und die Schöpfungsverantwortung zu betonen, die naturgemäße Verbindung zwischen Menschen und Natur erlebbar zu machen.
In dem Projekt Connect – Die Kunst der Begegnung sollen durch Begegnungen und gemeinsames kreatives Tun Vorurteile zwischen Menschen mit/ohne Zuwanderungsgeschichte abgebaut werden. Regelmäßige Begegnungsangebote (z.B. Urban Gardening), Tagesworkshops, gemeinsame Feste und Ausstellungen helfen gegen Vereinsamung, Vereinzelung und Unterstützen demokratische Strukturen durch Engagement. Die direkte Nachbarschaft und Teilnehmende der IN VIA Zentrale begegnen sich und durch künstlerische Aktionen entsteht eine lebendige Nachbarschaft. In den 3 Jahren der Laufzeit treten über 1000 Menschen miteinander in Kontakt. Die Begegnungen sind generationsübergreifend, ein Schwerpunkt liegt auf jungen Menschen im Alter von 15-27 Jahren und auf Augenhöhe.
Waren für wohnungslose Menschen früher der Winter die bedrohlichste Jahreszeit, leiden sie aufgrund des Klimawandels jetzt auch im Sommer. Wir wollen unsere Außenflächen nachhaltig und umweltbewusst gestalten. Gemeinsam mit den Menschen in Wohnungsnot und der Mainzer Initiative bgrünhochzwei wollen wir aktiv Klimaschutz betreiben. Wir wollen eine grüne Oase in der Mainzer Innenstadt werden, und Nachbarn anregen auch in ihren Gärten naturnah zu gärtnern.
Umweltverträglicher Transport von Mittagessen für Gäste des Hospiz Horizont. Da das Altenheim St. Anna in Singen das Mittagessen kocht und es nur ein paar hundert Meter weiter weg liegt vom Hospiz Horizont kam 2019 der Gedanke auf, wie das Essen täglich zum Hospiz Horizont kommen könnte, ohne dass man ein Fahrzeug bewegen muss. So kamen wir auf die Idee ein inklusives Team zu bilden, zwei identische fahrbare Warmhalte-Rollwagen anzuschaffen und es per Fuß von A nach B zu fahren.
Wir suchten ehrenamtliche Helfer*innen aus Reihen von Menschen mit Handicap, Rentner*innen und Arbeiter*innen, die sich schließlich zusammenfanden. Wir besorgten über eine Privatspende zwei Rollwägen und los ging es.
Mit unserer Akademie ermöglichen wir nicht nur internen Mitarbeitenden begeisternde Lerninhalte. Zum selben Zeitpunkt starteten wir das Projekt „Quereinstieg in die Pflege“. In diesem selbst finanzierten Projekt stellen wir Mitarbeitende unabhängig von ihrer Qualifikation unbefristet als Pflegekraft ein und lernen sie zur Vorbereitung auf die Pflege in unserer Akademie an. Aus der Betrachtung heraus, dass gleichzeitig zum Anstieg an Pflegebedürftigen bis 2035 prognostiziert eine halbe Million Pflegekräfte fehlen werden und bereits 2021 57.000 Stellen nicht besetzt werden konnten, ist dies eine probate, unerlässliche Maßnahme, um dem Pflegenotstand in Deutschland entgegenzuwirken. (Vgl. Statista, Pflegenotstand in Deutschland, 2022)
