Auswahlkriterien für den Sozialpreis innovatio
Für den innovatio-Sozialpreis 2024.
Zielstellung
Innovation wird oftmals einseitig als technische Innovation verstanden. Soziale Innovationen gehen insofern über diese Engführung hinaus, als dass sie vom Ergebnis her denken: Sie bringen nachhaltige Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft – manchmal nutzen sie dafür neue Technologien, manchmal setzen sie an sozialen Praktiken, Organisationsmodellen oder technologieunabhängigen Lösungen an.1 Die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Welt sind groß und erfordern ganzheitliche Ansätze. Wir benötigen daher soziale Innovationen, die sich für die sozial-ökologische Transformation sowie für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. An dieser Stelle setzt der Sozialpreis innovatio an. Er will diejenigen unterstützen und sichtbar machen, die die ökonomischen, sozialen und ökologischen Grundbedingungen der Menschen verbessern sowie die gesellschaftliche Teilhabe fördern.
Der Sozialpreis innovatio zeichnet Ideen, Praktiken, Organisationsmodelle und Projekte aus, die neben den definierten Grundanforderungen für soziale Projekte konfessioneller Träger auch einen besonders hohen Innovationsgrad im Hinblick auf eine gerechte und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft haben. Dafür werden in jedem Zyklus zwei gesellschaftliche Herausforderungen im Besonderen in den Blick genommen. Im Jahr 2024 wird der innovatio soziale Innovationen auszeichnen, die sich für sozial gerechten Klimaschutz sowie Frieden und Versöhnung einsetzen.
Hinweis zur Arbeit mit den Kriterien:
Die hier aufgeführten Kriterien dienen der Vor- sowie der Hauptjury als Grundlage für ihre Arbeit. Sie bestimmen die Fragen, die den eingereichten Projekten im Rahmen des Auswahlprozesses gestellt wird.
Die Grundanforderungskriterien sind dabei Voraussetzung für die Berücksichtigung der Einreichungen für die Preisverleihung.
Eingereichte Projekte müssen jedoch explizit nicht alle unter 2. aufgeführten Innovationskriterien erfüllen.
1. Grundanforderungskriterien
An die eingereichten Projekte für den Sozialpreis werden folgende Grundanforderungen gestellt:
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Projektziele
Die Soziale Innovation muss im Jahr 2024 den sozial gerechten Klimaschutz und/ oder ein friedliches Zusammenleben fördern.
Es muss sich in seiner Wirkung auf konkret Hilfebedürftige konzentrieren und deren ökonomische, soziale und ökologische Teilhabemöglichkeiten verbessern. -
Kirchlicher Bezug
Der kirchliche Bezug des Projektes muss formal und inhaltlich deutlich sein:- Der Projektträger muss Mitglied der ACK (Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen) sein.
- Bei einem selbständigen gemeinnützigen Verein muss der kirchliche Bezug deutlich erkennbar sein.
- Die Projektkonzeptionen müssen erkennbar den Leitbildern des Deutschen Caritasverbandes oder der Diakonie Deutschland entsprechen.
- Bei den Projekteinrichtungen sind Projekte, die auf einer ökumenischen Zusammenarbeit beruhen, besonders willkommen.
- Projektzeitraum
Zum Zeitpunkt der Preisausschreibung sollte die Umsetzung des Projekts bereits begonnen haben und die Umsetzung sollte nicht lange in der Vergangenheit liegen.
2. Innovationskriterien
Der Grad der Innovation steht im Fokus der Bewertung, wenn es darum geht, das innovativste Sozialprojekt, das sich eines drängenden Problems annimmt und zukunftsweisende Handlungsperspektiven eröffnet, auszuzeichnen.
Innovation (Erneuerung, Erfindung, Entdeckung) kann dabei Folgendes bedeuten:
- Neue, aktuelle Problemstellung
aktuelles Aufgreifen des Themas und Umsetzung in praktisches Handeln (Was wird gemacht?) - Innovative Lösung
Individualität, Flexibilität in Zeit und Raum, projektübergreifende Kooperationen, neue Versorgungsformen z. B. integrierte Versorgung, neues Vorgehen, Hilfe zur Selbsthilfe (wie wird es gemacht?) - Neue Verknüpfungen verschiedener Anliegen
Im Sinne der Nachhaltigkeit können ökonomische, soziale und ökologische Anliegen miteinander verbunden werden. Auch technische Innovationen können dabei eine Rolle spielen. - Ressourcen
nachhaltige Finanzierungsquellen, -modelle, nachhaltige Finanzierung, Kostenmanagement, Personalressourcen, ökologische Ressourcen - Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
transparente Kommunikation, offener Umgang mit Arbeitsergebnissen (ggf. Veröffentlichung unter offenen Lizenzen) - Organisation
neue Strukturen und Prozesse, Anwendung neuer Methoden, Instrumente und Tools bei der Organisationsentwicklung, neue Partnerschaften, Trägermix - Wirkungsorientierung
Evaluation und Prozesse der kontinuierlichen Verbesserung, Darlegung dessen, was sich nachweislich bzw. messbar für die Zielgruppe verändert hat (erste Wahrnehmungen, Analyseergebnisse, Zwischenberichte, Reportings oder Evaluation)
Fußnoten
- 1 Vergleiche Seite 4 im Dokument Nationale Strategie für Soziale Innovation und Gemeinwohlorientierte Unternehmen (PDF)